Neuseeland-Reise mit Familie – taugt das? Ein Reisebericht. | Familie ohne Grenzen

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Neuseeland-Reise mit Kindern – taugt das?

Familienreise in Neuseeland mit dem Auto/Campen

Neuseeland ist ein landschaftlich beeindruckendes, bequemes und sicheres Reiseland, vor allem auch, wenn man mit den Kindern und dem Auto unterwegs sein möchte. Doch es ist nicht alles so, wie man sich das vielleicht vorstellt.

Vorab: Wir waren fünf Wochen unterwegs in Neuseeland mit einem kleinen Mietwagen und Zelt. Zeit genug um die Nord- und Südinsel mit unseren zwei kleinen Kindern (3 und 4 Jahre) ausgiebig zu erkunden. Alle Beiträge zu unserer Reise durch Neuseeland gibt es im englischen Teil unseres Travel-Blogs. Viele dieser Beiträge sind im nachfolgenden Text auch verlinkt.

Auf in die Wildnis?

Gleich auf dem Flughafen in Auckland haben wir uns im Infopoint einen kleinen, preiswerten und sogar fast neuen Mietwagen (25 NZD/Tag = 16 €/Tag) besorgt, der genug Raum bot für unsere zwei Töchter und die zwei großen Rucksäcke. Britax-Roemer war mal wieder so nett uns die Kindersitze zur Verfügung zu stellen. Man kann sie aber auch am Flughafen ausleihen. Die meisten Leute in Neuseeland sind aber mit so genanten Campervans unterwegs – das sind umgebaute Vans mit Bett, Kocher, Strom etc. Das ist bequem, flexibel, warm und sicher, kostet aber richtig Geld.

Auf Neuseelands Straßen regiert der Linksverkehr. Doch die Pfeile helfen.
Auf Neuseelands Straßen regiert der Linksverkehr. Doch die Pfeile helfen.

Die ersten zehn Minuten Fahrt haben mich ins Schwitzen gebracht: Linksverkehr. Wenn immer ich abbiegen wollte, habe ich den Scheibenwischer angeworfen. Rechts vor links scheint aber auch dort zu gelten. Nach zehn Minuten Fahrt geht’s dann aber. Und da bei den Kiwis unzählig viele Touris durch die Gegend gurken, haben sie auch gleich an jedem Parkplatz Pfeile auf den Fußboden gepinselt, um einen wieder auf den rechten Weg zu bringen. Also – keine Panik! Nur die Ausschilderung nach Auckland war eine kleine Katastrophe. Doch so lernt man auf der Fahrt in die Stadt gleich mal das Umland kennen.

Die Stadt kann man sich aber eigentlich ein bisschen sparen. Lieber gleich auf ins wilde, freie, unentdeckte Neuseeland. Die Familie ohne Grenzen kommt, dich zu erobern! So dachten wir uns das zumindest.

Die Ernüchterung folgt aber recht balde: Wildes Campen – Basta! Gut, man kann das schon machen, muss aber auch mit einer satten Strafe rechnen. Waldwege, Felder zum Übernachten – Denkste! Schnell kommt der Farmer mit seinen Jeep angeprescht und jagt dich von seinem Grund. In der Regel ist aber sowieso alles eingezäunt und man kommt gar nicht erst soweit. Die preiswerteste Alternative sind die meist recht einfachen und erschwinglichen DOC-Campingplätze. Alles andere ist vergleichsweise teuer. Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt.

Das ganze Bezahlerei hat aber – aus andere Perspektive – auch sein Gutes: Es gibt einfach eine umwerfende Infrastruktur für Leute die mit dem Auto reisen und campen wollen: Es gibt immer irgendwo ein Plätzchen zum Schlafen, Tanken, Essen, Einkaufen. Das macht Reisen auch für Dummies einfach. Schiefgehen kann nichts, solange Geld auf der Kreditkarte ist.

Aber schön! Unglaublich schön.

Bootstour im Milford Sound (Neuseeland)
Bootstour im Milford Sound (Neuseeland)

Ist man erstmal losgefahren, kommt man in diesem Land der Kiwis aus dem Staunen nicht mehr raus. Postkartenmotive lauern an jeder Ecke: Es gibt wunderschöne Strände schon unweit von Auckland, brodelnde, fast unweltlich anmutende Geysir-Landschaften, unbeschreiblich beeindruckende Küstenstreifen und „Pancake-Rocks“, viele Nationalparks mit guten Wanderwegen, Bootstouren, Robben und schrägen Vögeln. Am beeindruckendsten war aber die Bootstour auf dem Milford Sound – ein riesiger, einsamer, unbewohnter, wilder Fjord. Man steht mit offenem Mund auf dem Schiff und schaut und schaut, überragt von endlos hohen Bergen, wild bewachsen durch die sich Wasserfälle in die Bucht stürzen und den ganzen Dampfer in weiße Gicht hüllen, während Robben und Delphine in den Wellen spielen. Das gibt es nur in Neuseeland. Die Kindern hingegen waren davon unbeeindruckt und haben Karten gespielt.

Seelöwen an der Küstre Neuseelands
Seelöwen an der Küstre Neuseelands

Ein weiters Highlight auf der Südinsel waren für uns die Robben und Seelöwen und die ganze Tierwelt inklusive Papageien und den sagenumwobenen Kiwi-Vögeln. Die Robben und Seelöwen kann man vom Straßenrand aus auf Felsen und im Wasser sehen. Die Kiwi-Vögel sieht man hingegen fast so selten wie die Kiwis (die Einwohner Neuseelands) selbst. Das gefällt auch den Kindern.

Die Kiwi-Früchte wiederum kann man anschauen, pflücken und aufessen. Du versteht nur noch Kiwi? Unser Kiwi-Kiwi-Kiwi-Artikel bringt Licht ins Begriffsdunkel. Besser lesen, bevor man hinfährt.

Es wird nicht langweilig.

Bungee Jumping - ein Volkssport in Neuseeland
Bungee Jumping – ein Volkssport in Neuseeland

Wem Tiere, Landschaft, Seen, Gletscher, Meer irgendwann zu langweilig werden, der kann fast überall andrenalinschwangeren Beschäftigungen nachgehen. Zwei davon wurden in Neuseeland erfunden und man begegnet ihnen überall: Bungee-Jumping und Jet-Boot-Fahren. Dank unseres Blogs hatten wir viele dieser Aktivitäten umsonst und so hat sich Anna tatsächlich mit einem Strick am Bein kreischend eine Schlucht hinunter gestürzt. Ich bin mal alleine in Sibirien mit einem Armeefallschirm aus einem Flugzeug gehüpft und deswegen juckt mich diese Sache mit dem Gummi nicht so sehr. Kinderkram.

Dafür sind wir Kajak gefahren. Außerdem habe mit einem Brett in die pazifischen Wellen erklommen und bin tatsächlich drauf stehen geblieben. Bei meinem ersten Versuch in Guatemala wollte mir das nicht gelingen. Was für ein Glücksgefühl, auf meine alten Tage!

Fast wie im Fernsehen.

Auf unsere Reise haben zwei schöne Kameras mitbekommen: Von Canon eine stattliche 6D und von Rollei eine schuckelige Action Cam S50 (sowas wie ’ne GoPro). Die nette Dame von Rollei meinte: „Dann müsst ihr aber auch mal ein Video machen.“ Danke Heike.

Plötzlich musste ich nicht nur Bilder, sondern auch noch Filmchen machen. In Berlin habe ich mich dann zum ersten Mal mit iMovie rumgeschlagen und alles ein wenig ausprobiert. Herausgekommen ist ein Vorbereitungsvideo – kurz und ganz nett. Der zweite Film war dann schon voll mit schönen, ersten Neuseelandbildern und recht ansehnlich. Hat mich aber einen kompletten, zum Glück verregneten Tag gekostet. Der dritte Film – ein Tag im Leben einer Neuseelandreise – ging schon viel schneller und ist richtig schick geworden. Weiß nicht, wie oft ich ihn mir schon angeschaut habe. Kriege gleich wieder Sehnsucht auf Kiwiland.

Auf in die Südsee!

Unterwegs im Königreich Tonga in der Südsee
Unterwegs im Königreich Tonga in der Südsee

Nach Neuseeland ging es für uns nicht wieder nach Hause sondern ins Königreich Tonga – ein Land, bestehend aus ein paar hundert Inseln mitten im Pazifik. Wir haben vier Monate Zeit und die Flüge waren teuer. Da kann man doch nicht gleich wieder nach Hause fliegen.

Dass wir gerade in Tonga gelandet sind ist aber eher einem dummen Zufall geschuldet: In London auf dem Flughafen wollen sie uns nicht an Bord lassen, bevor wir nicht ein Ausreise-Ticket vorzeigen. Eine ziemlich gemeine Überraschung. Also Laptop aufklappen und in 15 Minuten einen Flug suchen: Hauptsache raus aus Neuseeland. Tonga war das billigste, was wir auf die Schnelle finden konnten. Und da sind wir nun – in Tonga. Schön hier.

Wir bloggen erstmal weiter in Englisch und nach und nach mach ich mich dann ans Übersetzen. Man muss ja schließlich auch noch Reisen. Und hier in Tonga sind Strom und Internet Mangelware – nur auf den großen Inseln zu ergattern. Wer am Ball bleiben will, der klickt am Besten auf unserer Facebook-Seite auf den „Gefällt-mir-Button“ oder folgt unserem Gezwitscher auf Twitter.

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