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Drei gute Gründe zu Reisen

Barcelona (Spanien) Reise mit dem Rollstuhl, thefamilywithoutborders.com

Ich habe meinen Bruder und meine Schwester auf eine kleine Reise nach Barcelona mitgenommen – nicht einfach nur, um mit ihnen Zeit zu verbringen, sondern auch um Ihnen die drei Dinge zu zeigen, die ich am Reisen so liebe.

1. Träume leben.

Du wolltest schon immer mal nach Paris oder als Du klein warst auf einem Elefanten reiten, echte Mayas treffen, Deinen Freund besuchen, der nach Australien gezogen ist oder einen Tintenfisch von Grill verschlingen. Oder aber – wie mein Bruder Kuba – einfach nur die Füße ins Meer halten im Februar in Barcelona. Und sei es irgendeine kleine Sache, irgendwas Dummes, das sich jeglicher Rationalität entzieht. Doch wenn Du Dir diesen kleinen Traum erfüllt hast – dann weißt Du, worum es mir geht.

Doch normalerweise stellen sich Dir immer irgendwelche Probleme in den Weg – so ist das Leben: Du brauchst Geld für die Flugtickets, freie Tage auf Arbeit, Mut um Deinen Hintern auf einen Elefanten zu schwingen und eine gemeinsame Sprache um mit diesem Maya zu reden. Doch … wenn Du etwas wirklich willst verwandeln sich solche Probleme in Herausforderungen!

Und manchmal auch mit ein wenig Hilfe von Freunden (und Freunde lieben es zu helfen), kannst Du alles erreichen was Du Dir erträumst auf die eine oder andere Art.

Barcelona (Spanien): Ohne Rollstuhl am Strand: Photo: Alboth; thefamilywithoutborders.com
Laufen ist für Kuba eine echte Herausforderung. Doch er hat Freunde und er will. (Barcelona, Spanien)

Glaubst Du, es war einfach mit Kubas Rollstuhl über den Sandstrand zu fahren? Oder denkst Du, es war einfach für ihn ein paar Schritte zu laufen?

Doch glaubst Du, es gibt für mich irgendetwas Schöneres auf der Welt als seinen Frühlingsschrei zu hören als das eiskalte Wasser seine nackten Füße erreichte? Nein!

Barcelona (Spain): With the wheelchair in Barcelone: Photo: Alboth; thefamilywithoutborders.com
Mit dem Rollstuhl am Strand von Barcelona.

2. Etwas Neues versuchen…

… etwas, das Du für nie möglich gehalten hast, etwas von dem Dir alle sagen, dass es für Dich unmöglich ist:

Bei unserem Geschwisterkurztrip nach Barcelona haben wir auch auf den Montjuïc – den Hausberg von Barcelona erklommen. Von da oben hat man eine umwerfende Sicht über die ganze Stadt. Also genau genommen haben wir es nur fast geschafft. Es ist schon ein kleiner Kampf mit dem Rollstuhl überhaupt da hoch zu kommen. Ich habe Kuba und meine Schwester Agata mich geschoben, dabei Worte fluchend, die eines 13jährigen Mädchens und dieses Blogs nicht angemessen sind. Doch es war ein gutes Training, Workout gratis unter spanischer Sonne. Als wir die Festung endlich erreicht hatten, fragten wir die gelangweilten Security-Boys wie man da mit dem Rollstuhl auf die Festung hinauf kommt. Die fünf, eigentlich freundlichen Jungs in roten Pullovern fragen zurück: „Damit?“ – auf den Rollstuhl schauend. „Impossible!

Barcelona (Spanien): Auf die Montjuïc Festung mit dem Rollstuhl.
Auf die Montjuïc Festung mit dem Rollstuhl. (Barcelona; Spanien)

– Ughghghghgh – Ich koche innerlich, wenn ich solche Worte höre. Und wenn es für meinen Bruder darum geht, nur noch die letzten Stufen zu erklimmen, koche ich noch mehr.

Natürlich haben wir ein paar nette Leute gefunden, die uns helfen wollten (zu viert kann man Kuba leicht tragen!) und so sind wir auf die Terrasse, ganz nach oben gekommen. Wow. Was für eine unfassbar beeindruckende Aussicht! Was für ein Gefühl, den Wind in unseren Gesichtern zu spüren. Und das hätte Kuba vermissen sollen, 30 Stufen tiefer sitzend, auf uns wartend? Impossible!

Blick auf Barcelona vom der Montjuïc Festung. (Spanien)
Blick auf Barcelona vom der Montjuïc Festung. (Spanien)

Und hast Du je versucht, auf dem Dach einer spanischen Festung zu tanzen, wenn Dir alle gesagt haben, Du kämest nie da hoch? Kuba ist getanzt!

Barcelona (Spain): With the wheelchair in Barcelone: Photo: Alboth; thefamilywithoutborders.com

Barcelona (Spain): With the wheelchair in Barcelone: Photo: Alboth; thefamilywithoutborders.com

3. Menschen treffen und lieben.

Vielleicht langweile ich langsam mit meinem Tolle-Menschen-Treffen, immer und immer wieder. Doch ich bin eben auch immer wieder überrascht davon. „Ist das jedes Mal so, wenn Ihr reist,“ – fragen mich mein Bruder und meine Schwester – „dass Ihr wildfremden Menschen begegnet und schon am nächsten Tag seid Ihr wie Freunde? Und dass Du diese Person dann später auch wieder triffst?“

„Hmmm, tak.“ (Hmmm, ja.)

Barcelona (Spain): With the wheelchair in Barcelone: Photo: Alboth; thefamilywithoutborders.com
Zu Gast bei Anna und Roger in Barcelona.

In Barcelona gab es drei solcher Situationen. Anna (und ihr Freund Roger), bei denen wir in dieser Zeit unterkamen, waren unsere Drei-Tages-Engel. Anna hat uns nicht nur Nutellakuchen zum Frühstück gebacken, sondern uns auch ihre Zeit, Aufmerksamkeit, Fürsorge und Liebe gegeben – ja sogar am Ende noch zwei Geschenke für unsere beiden Töchter.

Eine andere Anna trafen wir durch Zufall in einem Vorstadtzug, als wir die verrückte Idee hatten, ein kleines Dorf in den Bergen vor der Stadt zu erreichen. Wie wären nie dort angekommen, hätten unseren kompletten Tag vergeudet (bzw. nie dieses wunderbare Hostel im Wald gesehen, dass komplett von Behinderten betrieben wird), wenn Anna nicht einfach ihre Pläne über den Haufen geworfen und uns mit ihrem kleinen Auto dorthin gefahren hätte. Kuba den Weg zu der Herberge hinauf zu schieben hätte sogar unsere Schwestern-Power überstiegen.

Und dann gibt es da noch Monika und Paweł mit ihrem kleinen Sohn Max – einem polnischen Pärchen, das in Barcelona lebt, die uns auf ein Abendessen entführten. Paweł hat sofort Kubas Rollstuhl übernommen. Sie erzählten uns Geschichten über die Gegend und den schönsten Strand der Welt (in Castelldefels). Wir hatten einfach eine gute Zeit zusammen.

Barcelona (Spain): With the wheelchair in Barcelone: Photo: Alboth; thefamilywithoutborders.com

Natürlich gibt es noch tausend andere gute Gründe zu Reisen: neue Orte und dich selbst entdecken, Neues (kennen) zu lernen (meine Schwester meinte, es war wie eine Schulwoche mit Geographie, Geschichte, Englisch, Spanisch, Katalan, Vorbereitung auf eine Gastfamilie, Management, Sport, Musik …), Horizonterweiterung, Erholung, Entspannung (interessantes Wort übrigens in dem Zusammenhang), Sprachen lernen, Erinnerungen wiederbeleben und so weiter und so weiter….

Doch meine drei Dinge reichen mir schon völlig. Und weißt Du was? Die Familie ohne Grenzen geht auf Ihre nächste große Reise schon in 8 (in Worten: acht!!!!!) Tagen. Holy shit! – Anna Alboth.

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